Traditionsmarken im Stress. Bekannte Traditionsmarken sind mehr und mehr vom Aufstieg neuer Wettbewerber betroffen. Neudeutsch: Sie sind im Disruptionsstress.
Disruption = Störung im Kontext aufgrund der Einführung einer neuen Idee, die Fahrt eine andere Richtung. Z.B. eine revolutionäre Änderung im Gegensatz zu einem evolutionären Wandels.
Zum Beispiel: Dick Fosbury war ein Hochsprung Athlet, der sprang rückwärts über die Latte gegenüber den anderen Springern, die bis zu dieser Zeit vorwärts gesprungen sind. Dadurch brach er die bisherigen Rekorde und veränderte so dauerhaft weltweit den Hochsprung.
Andere Beispiele sind die Google-Suchmaschine, Sony Walkman, der Apple iPod, Apple Mac, iPhone etc. Unternehmen leben von Disruptiven Innovationen, weil es ihnen einen Wettbewerbsvorteil in ihrem Markt verschafft, was wiederum gewährleistet, höhere Margen und Gewinne zu erzielen. Dies spricht für die Bedeutung des Unternehmertums und der Innovation in der Wirtschaft: „. Fazit: Wenn Sie feststellen, dass Sie sich ändern müssen ist es zu spät“
Das Ergebnis der diesjährigen Studie „Die Lieblingsmarken der Deutschen“ der Brandmeyer Markenberatung gleicht einer Sensation: Coca-Cola, im vergangenen Jahr noch die bestplatzierte Lebensmittelmarke, verliert elf Rangplätze. Die Marke – nunmehr auf Rang 25 – muss sich sogar von der Bio-Marke Alnatura schlagen lassen, die zum ersten Mal den Aufstieg in die Top 50 der beliebtesten Lebensmittelmarken schafft und gleich auf Rang 12 landet.
Bei Frauen steht Bionade sogar auf Platz sieben. Die klebrige US-Brause liegt inzwischen gleichauf mit dem Bio-Pionier Demeter, der es ebenfalls unter die bestplatzierten Marken schaffte. Bio schlägt Brause.
Disruption bei
Selbst mit den Trend-Marken Apple und Samsung geht es bergab. Es stellt sich nun die Frage: Wann sind die Nächsten dran? Wann stürzen Nivea und womöglich auch BMW und Audi in der Gunst der Verbraucher ab? Tesla steht bereits in den Startlöchern.
An solche Sensationen werden sich die Traditionsmarken ebenso wie ganze Branchen gewöhnen müssen. Schuld daran ist die Digitalisierung. Sie macht die Märkte mitsamt ihrer tradierten Marken transparent wie noch nie. Sie gibt dem Verbraucher mehr Macht als je zuvor, seine Bedürfnisse zu formulieren und seine Gunst neu auf die Markenwelt zu verteilen.
Vor allem aber macht sie es neuen Anbietern leichter denn je, sich in der neu formierenden Markenwelt zu platzieren – und die vormals unangreifbaren Größen des Marktes abzuhängen.
Ganze Märkte stehen vor ungeahnten Disruptionen. Jeder weiß, dass Amazon und Ebay den Einzelhandel verändern, gar die Existenz ganzer Branchen wie den Buchhandel gefährden; dass Buchungsplattformen wie Booking.com und HRS.de die Reisebüros überflüssig machen.
Dafür sorgt jeder von uns täglich. Und nirgends wird der Kampf der stationären Einzelhandels-Bastionen deutlicher als bei den bislang fruchtlosen Bemühungen von MediaMarkt und Saturn, ihre Kunden zu halten und zurückzugewinnen.
Mit intelligenten Marketingstrategien kann jedoch gegengesteuert werden. Lokale Unternehmen können sich behaupten, wenn sie Ihren Kunden zuhören, ihre Wünsche ernst nehmen und einen vorbildlichen Service liefern. Wenn sie allerdings feststellen, dass sie sich ändern müssen ist es zu spät.